Freitag, 9. September 2016

Countdown: 7 Tage

Liebe Familie, Freunde, ehemalige & zukunftige Volunteers und Wissbegierige!


Nun ist es soweit - der erste Eintrag. Heute ist ein sonniger Freitag und in genau 7 Tagen werde ich vorerst Abschied nehmen von Berlin und mich in die Lüfte begeben, Ziel: Ghana!! Damit ihr auch wisst, wer euch das hier alles erzählt: Roxy, 22 Jahre alt und frisch gebackene Erzieherin.
Bevor der Ernst des Lebens beginnt, wollte ich unbedingt noch einmal das Ausland erkunden. Ich suchte nach einer Organisation und merkte schnell, dass dies gar nicht so einfach war wie erhofft. Nicht etwa, weil es an Organisationen mangeln würde. Fraglich ist eher die Intention dahinter.Warum man sich für die Position als Freiwilliger entscheidet, geht dann schnell verloren. Um es kurz zu fassen: ich musste feststellen, der überwiegende Teil ist vergleichbar mit Reiseveranstaltern. Die Preise für eine Vermittlung sind unglaublich. Dies hat viele Gründe und es würde mein erster Roman werden mich darüber auszulassen.. Zukünftigen Voluntären möchte ich nur raten: erkundigt euch ausführlich und nehmt nicht die erstbeste Organisation, nur weil sie einen bekannten Namen trägt und eben möglichst viel für euch organisiert. Verständlich ist es natürlich, da man unsicher, unerfahren ist und möglichst viel Sicherheit möchte. ABER, es lohnt sich, Ausschau nach anderen Organisationen zu halten. Nachdem ich also eine gefühlte Ewigkeit gesucht und mich geärgert hatte (zu empfehlen sind übrigens auch Reportagen über Freiwilligenarbeit und deren Organisationen), fand ich schließlich ein paar, welche einen wirklich tollen Eindruck machten. Entschieden habe ich mich nun für InterAct. Diese kleine, aber feine Organisation ist ausschließlich in Ghana vertreten (daher ist Ghana übrigens auch mein Ziel geworden, ich war vollkommen offen was Kontinent und Land angeht). Bei InterAct zumindest werde ich in einer Gastfamilie sein. Super wie ich finde, da ich das authentische Leben der Ghanaer kennenlernen möchte. Zudem zahle ich Miete und Verpflegung direkt an meine Gastfamilie - dies war mir wichtig. Bis jetzt lief alles Organisatorische und der Kontakt zwischen InterAct und mir mehr als zufriedenstellend und ich fühle mich gut aufgehoben. Wie es nach 6 Monaten aussieht, lasse ich euch gern wissen.

Nun kurz zu meinen bisherigen Informationen. Meine Gastfamilie besteht aus einem älteren Ehepaar, welches in Koforidua lebt (etwa zwei Stunden von Ghanas Haupstadt Accra entfernt). Ihre Kinder sind bereits aus dem Hause, ich hoffe aber sie trotzdem bei einen ihrer Besuche kennenzulernen.
Mein Projekt ist die "Good Shepherd Anglican School", eine Kombination aus Kindergarten, Grundschule und Junior Secondary School. Sie liegt in Adweso, einem Stadtteil von Koforidua. Ich werde dort im Kindergarten arbeiten.


Der Großteil meiner zwei Koffer besteht aus (Gast-)geschenken, ich hoffe sehr, dass diese gut ankommen werden bei den Kindern. Generell bin ich natürlich sehr gespannt auf die Menschen und die Arbeit dort. Ich bin sehr offen und hoffe mich daher gut einleben zu können. Typisch deutsche Eigenschaften werde ich am besten am Flughafen zurücklassen. Im Gegenzug hoffe ich etwas von der ghanaischen Gelassenheit mitbringen zu können. Ich möchte und werde nicht autreten wie jemand, der den Menschen dort "mal eben zeigt wie es geht", keinesfalls. Ich erhoffe mir natürlich einen gegenseitigen guten Austausch. Denn ich bin ja schließlich da um die ghanaische Kultur kennenzulernen, neue Erfahrungen zu machen und auch um dazu zu lernen. Das bedeutet nicht, dass ich mir alles rosig vorstelle, es wird sicherlich so einige Situationen geben, in der die Unterschiede zur westlichen Kultur einen erstmal schlucken lassen. Gelesen habe ich selbstverständlich eine Menge und versucht mich gut "vorzubereiten" - ich denke aber trotz aller Ratgeber, Tipps & Co. wird die Realität einen umwerfen. Wie bei jedem Land, denke ich, muss man auch Ghana einfach wirklich selbst erleben. Ich bin aufgeregt, nervös, voller Vorfreude, aber werde natürlich auch meine Liebsten, und besonders meinen Allerliebsten, hier in Berlin schrecklich vermissen.

In diesem Sinne: noch einmal einen großen Dank an alle, die mich bei meinem Vorhaben unterstützt haben und die sich seit Monaten dieses Thema anhören mussten! Ein besonderer Dank vor allem an meinen Freund - ohne den das hier alles überhaupt nicht möglich gewesen wäre!!

Nachdem ich also hoffentlich meinen Flug überstehen werde (nicht weil ich Flugangst habe, sondern weil ich befürchte mich irgendwo zu verlaufen oder in das falsche Flugzeug zu steigen - mein Umfeld weiß wovon ich rede), werde ich irgendwann am 16.09.2016 gegen Abend in Ghana, Accra ankommen. Ob ich dann auch tatsächlich abgeholt und für die erste Nacht ins Hotel gebracht wurde, lasse ich euch bei meinem nächsten Eintrag wissen.
Alles Liebe, Roxy

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